Fehlkäufe, Body Positivity und andere Gründe, den Kleiderschrank auszusortieren
Übergangsjacke – ein typisch deutsches Wort. Aber was soll man machen? Die Temperaturen spielen Trampolin. Morgens bei einstelligen Temperaturgraden aus dem Haus. Mittags aus dem Pulli schälen. Abends am liebsten in die Decke kuscheln. Zeit für einen Saisonwechsel im Kleiderschrank.
Hallo Herbst, auch du hast schöne Seiten
Du kannst dem Sommer hinterhertrauern oder die neue Jahreszeit als idealen Startpunkt für einen Neustart begrüßen. Ersteres zieht dich unnötig herunter. Letzteres verpasst dir einen Frische-Kick.
Keine Frage, es ist schön, wenn die Sonne scheint, angenehme Temperaturen herrschen und die Kleidung luftig ist. Bei dem Wort Herbst kommen schnell Gedanken an kalte Tage und Nächte und Nebel auf. Alles scheint grau in grau zu sein. Bloß nicht rausgehen.
Ja, kannst du machen. Aber wenn du schon zuhause bleibst, nimm dir doch mal deine Kleidung vor. Also los geht’s. Bist du dabei?
Nee, nee: Nicht nur Stapel austauschen
Saisonwechsel sind ideal, um sich einen Überblick zu verschaffen:
Was habe ich in der letzten Saison nie getragen?
Was gefällt mir nicht mehr?
Wo hängt noch das Preisschild dran?
Was passt mir nicht mehr?
Was hat seine beste Zeit hinter sich?
Schau mal genau hin und entscheide, ob du diese Kleidungsstücke noch magst oder ob sie gleich gehen dürfen.
Apropos „Passt mir nicht mehr“
Ich weiß, es ist schwer, sich von einem schlankeren Ich zu verabschieden. Manchmal ist es nur eine Phase, manchmal sind die Kilos gekommen, um zu bleiben. Überlege dir gut:
Spornen mich die alten Kleider, die jetzt nicht mehr passen, an?
Ist es realistisch, dass ich meine frühere Figur wiederbekomme?
Was muss ich dafür alles tun und bin ich bereit dafür?
Ist es mir vorher schon immer gelungen, mein Traumgewicht zu erreichen?
Oder verliere ich den Kampf gegen den Jo-jo-Effekt?
Kämpfe ich nicht nur mit den Kilos, sondern auch mit den Tränen, weil ich es einfach zu schwer ist, abzunehmen?
Ist es ein optisches Problem oder ein gesundheitliches?
Frustriert es mich, die Kleidungsstücke zu sehen und insgeheim zu ahnen, dass ich dort nie wieder hineinpassen werde?
Du entscheidest, was dir guttut. Es kann besser sein, etwas auszusortieren und später eine Gewichtsabnahme mit einem neuen Kleidungsstück zu feiern. Sei nicht so hart zu dir selbst.
Ein Fall von „nicht getragen“
In meinem Schrank steckt ein Paar Sandalen, die ich noch nie getragen habe. Das hat einen Grund oder in diesem Fall mehrere:
Ich hatte sie in der Nachsaison gekauft. Die Sandalen haben mir sofort gefallen, sind bequem und trotzdem schick. Sie haben eine gute Qualität, passen und waren günstig. Zu dem Zeitpunkt war das Wetter nicht mehr so, dass ich sie gleich tragen konnte.
In diesem Jahr wäre der perfekte Sommer dafür gewesen – wenn ich mir nicht das Bein gebrochen hätte. Schweren Herzens habe ich sie wieder weggepackt. Es war kein klassischer Fehlkauf, sondern einfach dumm gelaufen.
Ups, noch ein Preiszettel dran?
Da ist wohl etwas schiefgelaufen. Oder gibt es einen guten Grund dafür, dass etwas noch jungfräulich im Schrank hängt? Jetzt ist die beste Gelegenheit, es anzuziehen und vor dem Spiegel zu prüfen, ob es zu dir passt.
Bonus-Tipp: Mit dem Handy ein paar Fotos von vorne, von der Seite und von hinten machen. Mit etwas Abstand lassen sich Entscheidungen viel einfacher treffen.
Gefällt es dir noch?
Manche Sachen sehen im Geschäft einfach besser aus als an einem selbst. Vielleicht hat sich dein Geschmack geändert oder auch deine Figur. Vielleicht brauchst du jetzt mehr Business Kleidung oder du kannst endlich in Jeans zur Arbeit gehen. Es gibt viele Gründe, warum dir etwas nicht mehr gefällt. Warum solltest du es dann anziehen?
Verwaschen, fleckig, verzogen, kaputt
Kleidung ist nicht mehr für die Ewigkeit gemacht. Fast Fashion rächt sich hier regelmäßig. Wenn dir der Gedanke, deine Nachbarn oder dir näherstehende Menschen könnten dich so sehen, peinlich ist, solltest du dieses Kleidungsstück auch nicht für Gartenarbeit, Renovieren oder Schlafen aufheben. Hast du von diesem Zeug ohnehin nicht genug? Und wie oft renovierst du?
Mein Express-Tipp für „keine Zeit“
Du hast gerade keine Zeit, dich damit zu befassen? Dann mach den kurzen Dreh im Kleiderschrank. Das heißt, bitte Bügelöffnungen und Stapel einmal umdrehen. Alles, was du getragen hast, kannst du anschließend beim Einräumen wieder ganz normal hinlegen bzw. aufhängen. Schon nach kurzer Zeit siehst du, was du bisher nicht angezogen hast. Bei Gelegenheit kannst du hier ans Aussortieren gehen.
Herzliche Grüße
Corinna
Deine Ausräum-Komplizin – garantiert legal und ohne Hehler.
P. S.: Ich habe noch ein Geschenk 🎁 für dich: Meine Mini-Anleitungen für den Saisonwechsel im Kleiderschrank.